Rhön-Wanderungen 2008

Rhönwanderung vom 3. – 5. Oktober 2008

Die Drei-Tages-Tour führte uns in die Hoch-Rhön. Das relativ waldarme Plateau liegt im Mittel auf  800 m über dem Meeresspiegel.
Bergwiesen (Matten), Moore, Felsen und Waldgebiete prägen diese faszinierende Landschaft. Ca. 13200 Ha Land sind seit 1991 UNESCO-Biosphärenreservat. Durch den gewählten Zeitpunkt – Anfang Oktober – erlebten wir eine farbenprächtige Herbstlandschaft. Kein Sturm, Frost oder Starkregen hatten das Laub stark reduzieren können.

Freitag, 3.10.2008 (Tag der Deutschen Einheit)

10.30 Uhr Treffen auf der Wasserkuppe in Hessen nach einer Fahrtzeit von zwei Stunden ab Paderborn.
Nach einer kurzen Pause bei Kaffee und Kuchen fuhren wir zum Parkplatz Moordorf an der Bundesstraße 278 zwischen Wüstenhausen und Bischofsheim.
Eindrucksvolle Karpatenbirkenwälder säumten den Weg rund ums Rote Moor. Zuerst ging es über den Plankenweg zum Holzaussichtsturm.
Für uns nicht unmittelbar sichtbar, aber dennoch Tatsache: Im Gegensatz zum Schwarzen Moor ist das Rote Moor durch den Torfabbau stark geschädigt worden. Der Torf wurde für die Moorbäder Brückenau, Kissingen und Neustadt gebraucht. Heute steht das Rote Moor unter Naturschutz. Man versucht durch Wiedervernässung den Raubbau im Moor wieder gut zu machen.
An der Rhönklub-Gedenkstätte faszinierte uns das mannshohe Metallkreuz aus Material der Mauer, die Deutschland einmal geteilt hat. Erinnerungen steigen auf, welche Dimension!
Der Fernsehsender auf dem Heidelstein (926 m) war mit seinen 211 Metern nicht zu übersehen. LAND DER OFFENEN FERNEN.
Nachdem wir uns im Hüttenrestaurant am Parkplatz Moordorf gestärkt hatten, gings mit den Autos zum Neustädter Haus (Bayern).
Die Prozedur der Zimmeraufteilung (20 Personen) war eine einzige Gaudi. Es ging turbulent und amüsant zu, der „Mischungsverhältnisse“ wegen. Ich habe noch nie soviel Spaß an einer “Rezeption“ (hier auf dem Flur des Obergeschosses) gehabt!
Die gemütliche Atmosphäre abends im prall gefüllten Restaurant tat gut. Das Essen war hervorragend! Die Wirtin, ein Original besonderer Art, verstand ihr Geschäft.

Samstag, 4.10.2008

Vom Neustädter Haus fuhren wir morgens zum Parkplatz Schornhecke zum Start des Rundweg durch das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“.
Zur Abwechslung regnete es am späten Vormittag, aber schon bald wurde es wieder trocken.
An der Thüringerhütte begann in der Franziskuskapelle unsere Fünf-Kilometer-Tour auf dem Franziskusweg. Sie ist Schutzhütte und Andachtsraum zugleich. Vieles erinnert uns an den hl. Franziskus: das „Tau“ als Erkennungszeichen, der Spruch „pax et bonum“ – „Friede und Heil“ letztlich die ganze Schöpfung, die in das offene Gotteshaus einfließt.
Unweit der thüringisch-bayrischen Grenze wird die Erinnerung wach gehalten an unsere ehemals geteilte Heimat, an Stacheldraht und Metallzaun, aus denen heute vor der Kapelle Rosen wachsen.
Vorbei an Bachauen, über satte Rhönwiesen und durch dichten Wald bietet uns der Franziskusweg ein spirituelles Angebot in herrlicher Landschaft. Die Idee, durch 17 Stationen mit Kunstwerken und Meditationstafeln, den Sonnengesang des hl. Franziskus in die Natur zu stellen, ist sicher gut gelungen.
In der Thüringer Hütte kehrten wir ein und stärkten uns.

Sonntag, 5.10.2008

An diesem Tag blieb das Auto stehen.  Bei dichtem Nebel und 0°C ging es auf den Rundwanderweg zum Kloster Kreuzberg.
Mittags erreichen wir den Kreuzberg, den heiligen Berg der Franken. Er ist ein Vulkan, 928 m hoch.
Das Franziskaner-Kloster entstand Ende des 17. Jahrhunderts und ist im letzten Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.
Im Restaurant gibt es deftige bayrische Kost und gutes Klosterbier.
Über 293 Stufen geht es hoch zu den „Drei Kreuzen“ zum Gruppenfoto. Unser Blick reicht in das fränkische Land, die hessische Rhön, den Thüringer Wald bis in den Spessart.
Das mächtige Gipfelkreuz muss aufgrund der extremen Witterung von Zeit zu Zeit erneuert werden.
Über das Gipfelplateau vorbei an Baumgruppen und möglichen Skihängen geht es abwärts zum Neustädter Haus.
Gut gelaunt und sicherlich bereichert geht es nach einer herzlichen Verabschiedung gegen 15:30 Uhr wieder zurück ins Paderborner Land.

Allen, die zum Gelingen des Ausflugs beigetragen haben, sei an dieser Stelle nochmals gedankt.

Peter Kynast

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