Etappe III: Ürzig – CochemFlussschleifen, Steilhänge, Weinberge…Das Gebiet22 Wanderinnen und Wanderer des DAVs schlängeln sich auf ihren Tagestouren durch die Moselregion mit den engsten Flussschleifen, Tälern und steilsten Hängen. Das Schiefergebiet der Eifel und der Hunsrück sind hier eng verzahnt. Die Blicke schweifen immer wieder über die malerische Landschaft mit ihren Weingärten in Steillagen, Felswänden, ihren im engen Tal langgezogenen Winzerdörfern und Bewaldungen in den Höhen. Große weiße Touristikschiffe, kleine Privatjachten und scheinbar schleichende Frachtschiffe auf der durch viele Staustufen regulierten und langsam dahinfließenden Mosel veranlassen zu manchen kurzen Beobachtungspausen und gelegentlichem willkommenem Durchatmen im Hang. In dieser herrlichen Landschaft konnten auch Stunden mit dunklen Wolken die Freude an den Wanderungen kaum trüben. Nach mancher mehrstündiger Wanderung um eine Moselschleife war die geografische Entfernunng kurz geblieben. Auch in diesem Felsgebiet der Mosel bauen die Winzer überwiegend die Rieslingrebe an. Viele arbeiten heute wirtschaftlich notwendig und für langjährige Weingenießer spürbar erfolgreich ihre Trauben verschiedener Rebsorten vor allem aus Steillagen zu guten differenzierten Weinen hoher Qualität aus.
![]() Die alte Weinbaugemeinde Ediger-Eller wurde als Standort gewählt, da sie am Moselsteig, hier speziell am Calmont, etwa mittig unserer Gesamtstrecke mit Bahnanschluss liegt. Das Mosel-Landhaus Hotel Oster an der Moselweinstraße in Eller diente zur vollen Zufriedenheit als Quartier. Es war das dem Bahnhof nächstgelegene geeignete Hotel, wenn auch zur Bahn morgens leicht sportives „Warmlaufen“ und abends „Auslaufen“ gefordert werden. Der Standort: Ediger-Eller ist urig, moselig, zentral, gut geeignet.
Anreisetag, So, 4.10.:Ortserkundung, WeinfestPer PKW reist die Wandergruppe nach Eller an, wo Menschenmassen aus zahllosen Autos den kleinen Ort zum Weinwochenende überschwemmen. In allen Straßen wird Selbstgebackenes, -gekochtes, -gebasteltes, -erzeugtes aus Garten und Weingut angeboten. Die Musik und kleinen Darbietungen der hiesigen Vereine – sicht- und hörbar fleißig eingeübt! – regen zum Verweilen an. Wie von unserer späteren Führerin angekündigt, sind bis zum Abend fast alle essbaren Vorräte in Winzer- und Weinstuben „vertilgt“. Sie führt uns dann zu traditionsreichen Gebäuden des Weinortes und erläutert die ursprüngliche interessante Struktur der Dörfer im engen Moseltal: u. a. zwei Parallelstraßen, platzsparend für den Weinbau. Selbst die Architektur der Kirche – kurz und hoch – war innen danach ausgerichtet: unten Plätze für Frauen und Kinder, darüber für Männer und ganz oben die Orgel. Nach dem Rundgang „erbarmt“ sich das Personal, in den gediegenen Gewölben des Schlosskellers für uns Imbiss mit Wein zuzubereiten. Insgesamt ein interessanter Einstiegstag in dem regen Weinort!
![]() 1. Tag, Mo., 5.10.:Wanderung von Ürzig-Bahnhof nach Traben-TrabachMit dem Zug fahren wir nach Ürzig Bahnhof, auf 195 m nördlich von Ürzig liegend. Auf einem Zuweg wandern wir dann südlich aufwärts durch Feld- und Wiesenfluren, zuletzt durch den Waldsaum, bis wir nach 2,5 km auf den Moselsteig bei Ürzig stoßen. Es öffnen sich nun die ersten Ausblicke in das Moseltal, die sich beim weiteren Anstieg auf 400 m zu einer imposanten Übersicht über Weinhänge, die kleinen Weinorte und die gesamte Flussschleife erweitern. Trinkpausen zwecks Ausblick sind willkommen. Nach ca. 11 km wird der Grillplatz Hähnchenborn unter Bäumen und mit Weitblick in das Tal oberhalb des bekannten Weinorts Kröw zur Mittagspause genutzt. Der Moselsteig führt uns dann unterhalb des Feriendorfs und der riesigen Festungsruine Mont Real, von Ludwig XIV gebaut und nach politischer „Einsicht“ wieder geschliffen, in Wellen talwärts, bis wir Traben-Trarbach erreichen und einen kleinen Stadtrundgang anschließen. Optisch besticht die Doppelstadt in Fluss- und speziell Brückennähe durch Jugendstilflair. 2. Tag, Di., 6.10.:Wanderung Traben-Trabach – Reil – AlfPer Bahn nach Bullay, von dort mit der Moselweinbahn nach Traben-Trarbach. Über die Brücke gehend genießen wir den Anblick des malerische Brückentors mit Jugendstilelementen. Jenseits der Straße starten wir gleich den teils steilen Aufstieg von 110 m auf 370 m. Der Weg führt auf dem bewaldeten Hang meist als breiter Fußweg, manchmal aber im Zickzack auf noch trockenen schmalen steilen Pfaden aufwärts. ![]()
3. Tag, Mi., 7.10.:Wanderung von Neef nach ZellStart mit dem Bus zur Moselbrücke Bremm-Neef. Über die Brücke und dem Zuweg durch den Ort an der Schleuse vorbei stoßen wir bald auf den Moselsteig. Beim Anstieg auf 300 m eröffnen sich herrliche Blicke in das Moseltal mit den Orten St. Adelgunde und Alf sowie auf die Berge um Burg Arras.
![]() 4. Tag, Do., 8.10.:Wanderungen am Calmont Eller – Bremm – EllerTag eines touristischen Wander-Highlights! Die Voraussetzung, trockenes Wetter und trockener Fels, für den Klettersteig am Calmont stimmen. Der felsige steile Calmont-Hang, ca. 300 m hoch, drohte einst zu verdornen. EU-gefördert wurden Weingärten in Steillagen erhalten, und vom DAV-Koblenz wurde ein Klettersteig mit Auf-und-Abs, bekannt auch durch TV-Berichte, mit gepflegten Versicherungen und Hilfen wie Leitern im Steilhang für geübte Wanderer eingerichtet. Gemeinsam starten wir in den Berg. Ein Teil meistert den Klettersteig und den steilen Serpentinenpfad zum Gipfel. Die anderen steigen mit gelegentlichem Blockklettern auf dem offiziellen Moselsteig zum Gipfelkreuz.
![]() ![]() 5. Tag, Fr., 9.10.:Wanderung von Eller nach BeilsteinVom Hotel aus gehen wir durch Eller-Ediger, steigen dann am Moselsteig ca. 200 m auf und wandern dann meist im Hangwald mit gelegentliche Ausblicken in das Tal. Große Weinlagen durchstreifen wir abwärts vor der Überquerung der Moselbrücke nach Senheim. Das Wetter war wechselnd – also Pause im Bäckerei-Café Stenz.
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6. Tag, Sa., 10.10:Wanderung von Beilstein nach CochemAnfahrt mit dem Hotelbus nach Beilstein. Der Steig führt sofort in den Steilhang hoch, wo wir dann auf Pfaden zunächst im Waldsaum, dann durch Weinhänge tendenziell abwärts wandern. Hinter Bruttig fordert uns der steile Aufstieg von 90 m auf 310 m, um anschließend im leichten Auf-und-Ab und Linksbogen auf waldiger Höhe zu wandern. Dann taucht ein prachtvoller Anblick auf: Burg und Stadt Cochem. Der Weg führt nun zügig nach unten zur historischen Senfmühle und Brücke. Es war ein Wanderung mit herrlichen Pfaden und Ausblicken. Nach individuellem Stadtrundgang fahren wir per Bahn nach Eller in 5 min durch einen langen Tunnel.
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Abreisetag, So, 11.10:Reichsburg Cochem und HeimreiseDie PKWs gepackt fahren wir nach Cochem und dann per Bus zur geführten Besichtigung auf die Reichsburg, eine der ganz wenigen renovierten, aber zahlreichen Burgruinen im historischen Spannungsgebiet Deutschland – Frankreich. Maria und Klaus Neumann |
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