Virgental-Hüttenrunde

„Am schönsten Ende der Welt“ in Hinterbichl im Virgental (Osttirol)

Wir kommen am 29./30.Aug. 2015 im Hotel HeimAT in Hinterbichl (Virgental, Osttirol) bei Uli und Liesa an, können uns in Ruhe im Naturresort akklimatisieren, saunieren und bei einer Kräuterwanderung kulinarisch was lernen. Die ersten 200Hm zum Groderhof nehmen wir mit Bärbel und Christoph, zwei Wanderfreunden aus München, zu den leckeren „Tiroler Schmankerln“. Zottelburger, Gamslaibl und Schlitzkrapfen waren echt gut!

Übersichtskarte der Hüttentour

Unsere Etappen:
1. Etappe: Hinterbichl – Nilljochhütte – Bonn-Matreier Hütte
2. Etappe: Bonn-Matreier Hütte – Eisseehütte – Zopetscharte – Johannishütte
3. Etappe: Johannishütte – Islitzer Alm – Clarahütte
4. Etappe: Clarahütte – Neue Reichenberger Hütte
5. Etappe: Neue Reichenberger Hütte – Micheltalscharte – Bergerseehütte
6. Etappe: Bergerseehütte – Prägraten – Hinterbichl

 

Gruppenbild beim Start zur ersten Etappe

1. Etappe, MO, 31.8.2015:

Von Hinterbichl über die Bodenalm, Nilljochhütte bis zur Bonn-Matreier Hütte auf 2750 m ü NN, 15,5 km, 1500m↑ 280m↓ 30°C.

Das sind die Fakten unseres ersten Wandertages in der Venedigergruppe. Unsere Wandernovizin Ruth hat das so empfunden: „ Eine Novizentour hat es in sich! Als ich mich für die Tour gemeldet habe, wusste ich noch nicht, worauf ich mich einlasse!“ Es war ein toller Aufstieg bei bestem Sommerwetter. Zu Beginn schön durch den Wald – am Ende ganz schön alpin. Der steile Aufstieg im zweiten Stück – teils über Betonpiste – war für mich eine sehr große Herausforderung. Peters ruhige Art Schritt für Schritt und Reinhard, der mir nochmals entgegen kam und meinen Rucksack bis zur Bonn-Matreier-Hütte getragen hat, waren eine super Unterstützung. Trotz „Hammertour“ freue ich mich auf die nächste Etappe.“ Claudias Geburtstag heute haben wir nicht vergessen und sie lautstark hochleben lassen. Joachim hat für die heutige Tour das Tagesmotto festgelegt: „Quäl dich!“

Den höchsten Punkt der Hüttentour erreicht: Die Zopetscharte auf 2952 m

2. Etappe, DI, 1.9.2015:

Von der Bonn-Matreier Hütte über Eisseehütte, 2500 m ü. NN zur Johannishütte, 2121m ü NN, 5 Std. Gehzeit, 8 Std. unterwegs, 945m↑ ,1550m↓.

Mit letzter Kraft meldet sich Joachim abends nochmals zu Wort:“Quäl dich- Teil Zwei!“ Willi, auf seiner ersten Hüttentour meint: „Hatte großes Glück, dass ich mit durfte, und von der Reserveliste vorrückte. Diese Tour heute war nicht OHNE!! Einige recht steile Passagen: – der Höhepunkt (im wahrsten Sinne 2952m) war zweifellos die Seilpartie an der Zopetscharte. Dort waren wir eine echte Seilschaft! Das Gipfelbild an der höchsten Stelle unserer gesamten Hüttenwanderung zeigt, wie glücklich alle über die bestandene Herausforderung sind. Das Wetter ist heute sehr gut und „ lacht den ganzen Tag über uns“. Nach Eselsrücken und Zopetscharte war der Venediger Höhenweg erst eine verdiente Erholung – aber der lange Abstieg zur Johannishütte zog sich und ging in die Knie. Ich will nicht vergessen zu erwähnen, dass wir einen schönen Zwischenstopp auf der Eisseehütte hatten mit der täglichen Mittagssuppe – wegen der Mineralstoffe. Heute ist der Ausblick auf den Großvenediger überragend.
PS: Am nächsten Morgen zeigt sich der Großvenediger (3667m ü NN) neu gepudert – Fotografieren ist angesagt!“

Auf schmalem Pfad zur Clarahütte

3. Etappe, MI, 2.9.2015:

Johannishütte über Islitzerhütte und Umbalfälle zur Clarahütte, 2038 m ü NN, 7 ¾ Std. unterwegs, 6 ½ Std. Gehzeit, 990m↑, 1070m↓.

Locker vom Hocker ging es runter von der Johannishütte – oder noch lockerer mit dem Hüttentaxi, und ab der Islitzer Alm sind wir wieder zu Acht. Ruth ist ganz traurig – ihre schöner Hardshell-Jacke ist bei der Mittagsrast vertauscht worden! Vorbei an den imposanten Umbal-Wasserfällen geht es bei Gewitter und Regen zur Clarahütte. Eine nette Hüttenwirtin, ein guter Koch und das Hüttenwartspaar (Holländer aus Nottuln im Münsterland) haben uns herzlich begrüßt in der warmen Stube. Die Umbauarbeiten der Hütte sind noch nicht ganz abgeschlossen, aber das neue Kraftwerk, die Abwasseranlage und einige neue Zimmer sind schon in Gebrauch. Die Hütte ist lawinensicher in den Berg gebaut – interessant! Claudia lässt sich ihren Geburtstagskuchen schmecken und freut sich, dass die Hasen aus Paderborn alle zusammen sind: 24 Hasen, 48 Ohren und 96 Beine!

Überschreitung eines Steges auf dem Weg zur Neuen Reichenberger Hütte

4. Etappe, DO, 3.9.2015:

Von der Clarahütte zur Neuen Reichenberger Hütte auf 2586 m ü NN, 830m↑, 11,5 km in 3 Std. 40 min. Gehzeit.

Heute heißt es Impressionen sammeln. Eintauchen in die Lasörlinggruppe – viele geologische Besonderheiten – viele andere Gesteinsarten ( Marmor, Schiefer, Diabas, Sandstein usw.) – Gletscher, Gletschergeröllm – Steinschlag ist zu hören – Wiesenwege, Geröllwege – Dabertal/ Daberlenke – viele Disteln, blaue Glockenblumen – Enzian in rosa und blau – Islandmoos…- vorgestern 30°C, heute Hagel, Regen und 6°C – endlich voll in der Gruppe mitlaufen (Ruth) !- Murmeltiere und Iltis grüssen aus dem Felsenmeer- Geocache oberhalb der Neuen Reichenbergerhütte gefunden – Die Männerdusche ist für alle da (Birgit)!- der Wirt ist etwas vereinsamt und das Bier abgestanden – der Weg heute war das Beste!

Aufstieg zur Roten Lenke im Neuschnee

5. Etappe, FR, 4.9.2015:

Zur Bergerseehütte – heute ganz harte Fakten: 10 cm Neuschnee – 634m↑, nur 4 Std. Gehzeit

Über die Rote Lenke und Micheltalscharte, bei Sonnenschein, O°C und tollen Wolkenbildern. Die beiden waren mit Vorsicht noch gut begehbar (Peter). Der Muhs-Panoramaweg führt uns langsam wieder bergan zum Wurzackerwirt in die Bergerseehütte. Hüttenzauber pur und ein Moorbad für die Füße. Unsere Tour ist fast zu Ende, und wir haben das Gefühl, Sommer- Winter- und Kururlaub gehabt zu haben und nur ein Mal gezahlt (nicht bei TUI buchbar – nur bei „GÜNTER-Tours“). Heute schlafen die DAVler aus PB im Zwergenzimmer – nur Schneewittchen fehlt. Über der Micheltalscharte haben wir heute den Schrei des Adlers gehört und auf dem Muhsweg hatten wir eine Fata Morgana: Eine voll beladene Enduro zur Versorgung der Bergerseehütte kommt an uns vorbei!

Aufstieg zur Roten Lenke im Neuschnee

6. Etappe, SA, 5.9.2015:

Von der Bergerseehütte 980 m in 3 Std. nach Hinterbichl in die HeimAT

Eingemummelt in Regenkleidung, aber trotzdem mit guter Laune geht es auf einem traumhaft schönen Weg schmal und steil bergab durch den Zauberwald. Mal heißes Wetter, mal nasses Wetter, dann auch noch Schnee. So wurde es eine abwechslungsreiche und interessante Bergtour. Manchmal schwierig, manchmal lang; kurzum, es war eine tolle Tour (Reinhard). Wir waren eine bunte, tolle Truppe, die gemeinsam die Berge gemeistert hat.

Birgit, Claudia, Joachim, Marianne, Peter, Reinhard, Ruth und Willi

 

T-Shirt Aktion in den Bergen

„Auf allen Hütten wurden wir sofort auf unser grünes T-Shirt angesprochen. Den Berlinern musste ich die drei Hasen erklären, die Kölner wollten wissen, warum wir die Ohren abgeschnitten haben und ein Holländer wollte gleich einen Trikot-Tausch machen.“ Peter

T-Shirt-Aktion: Vorne das 3-Hasen-Emblem, hinten das Westfalen-Herz

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