Sellrainer Hüttentour 2016

Vom 3.9.- 10.9.2016 sind neun Alpenwanderer mit gutem Schuhwerk, Stock und Rucksack auf dem Weg vom Westfalenhaus bis zur Bielefelder Hütte; fast heimatlich – aber in Tirol waren wir auf 2000 Meter und mehr.

Der Tourenverlauf im Sellrain (Stubaier Alpen)

 1: (Oetz mit Taxi-Bus nach) Praxmar – Westfalenhaus
2: Westfalenhaus – Winnebachseehütte
3: Winnebachseehütte – Schweinfurter Hütte
4: Schweinfurter Hütte – Dortmunder Hütte
5: Dortmunder Hütte – Bielefelder Hütte
6: Bielefelder Hütte – Oetz

 

Anreise-Tag:

Nach etwas Stau kommen wir gut gelaunt im „Alphotel Oetz“ an. Eine gute Adresse für sportliche Urlauber: Saubere Zimmer (recht einfach), gute Küche, tolles Frühstück, super Service, Preis/Leistung top!

Eine Übernachtung im „Alpenhotel Oetz“

2. Tag: Praxmar – Westfalenhaus

Wir starten mit dem Taxi bis nach Praxmar, um dann zu Fuß mit ca. drei Stunden Gehzeit unser heutiges Ziel zu erreichen: unser erster Gastgeber Rinaldo De Biasio im Westfalenhaus. Der Taxifahrer stellt uns die Hauptbewohner auf den Almen vor: „Butterhirsche“.Unser Wanderkamerad Heinrich träumt schon von einer eigenen Alm und wir vom Urlaub bei Heinrich. Marianne:“Das machen wir ihm schon schmackhaft!“. Nach dem Zimmerbezug reicht bei Gabi, Claudia, Peter und Marianne noch die Kraft hinauf zum Gipfelkreuz auf der Münsterhöhe. Noch eine Nacht im Westfalenhaus – echt angenehm.

Gruppenbild vor dem Alpenhotel Oetz

3. Tag: Tageswanderung vom Westfalenhaus

Die Wanderung bis zum Längentalferner und das Picknick am Gletscherrand sind heute unsere Höhepunkte. Die Murmeltiere sind heute gar nicht fotoscheu und posieren vor der Linse unseres Fotografen Reinhard. Von dem schönen Gastgeschenk aus Paderborn ist Rinaldo ganz angetan! Der Wanderschuh – geschnitzt von Reinhard – findet einen Ehrenplatz in der Gaststube, wir nennen sie ab dann „Die Paderborner Ecke“.

Ein Gastgeschenk der Wandergruppe der Sektion an den Hüttenwirt Rinaldo

4. Tag: Westfalenhaus – Winnebachseehütte

Heute geht es zur Winnebachseehütte zum Hüttenwirt Michi (wir sollen schöne Grüße vom Rinaldo und seiner Schwester bestellen). Einige Höhenmeter durchs Winnebachjoch (2782 m) – es wird echt kalt – Graupel und Nebel fordern uns „Flachlandtiroler“! “Heute gab es ein Geröllfeld der besonderen Art: Berg auf und Berg ab nur Steine – manchmal als Promenade oder als Treppe. Die Wegmarkierungen sind optimal wie eine Perlenkette – besonders bei Nebel. Nach süßem Kakao und Kuchen oder Nudelsuppe genießen einige noch die gute Aussicht vom Hausgipfel “Ernst-Riml-Spitz“ (2503 m)“, sagt Claudia.
„Echt HAMMER“ ist der kurze und knappe Kommentar von Gabi zum heutigen Tag.

Auf dem Weg zur Winnebachseehütte

5. Tag: Winnebachseehütte – Schweinfurter Hütte

Die Sonne lacht uns entgegen, ein traumhaft schöner Tag mit viel Abwechselung. Steiler Aufstieg am Zwieselbachjoch (2868 m), teilweise Schnee, tolle Fernsicht bis zur Wildspitze und viele andere Gebirgszüge, einfach genial! Dann kam der lange abwechslungsreiche Abstieg durch das Zwieselbachtal – Natur pur – Geröllfelder, rauschende Bäche, traumhaft schöne grüne Wiesen, Kreuzotter und Murmeltiere zeigen sich uns. Der Tagesausklang in der sehr gastfreundlichen Schweinfurter Hütte (2034 m) im Liegestuhl in der Sonne und bei guten Getränken runden diesen schönen Tag ab.
Heute haben wir drei Wegebauer mit Spitzhacke und Brechstange auf den Geröllfeldern gesehen! Danke für das, was sie für uns schaffen!

Auf dem Zwieselbachjoch

6. Tag: Schweinfurter Hütte – Dortmunder Hütte

Wir sind nach drei Stunden und 750 Hm in der Finstertalscharte (2777 m) angekommen. Es fühlt sich an wie an einer Bushaltestelle: Gelbe Schilder und vier Wandergruppen sind schon da! Die zwei Kletterstellen im Abstieg sind schon recht anspruchsvoll, aber der Blick auf den Finstertal-Wasserspeicher (60Mill. qm) in azurblau – unbeschreiblich. Der Wintersportort Kühtai wirkt sommertags nicht sehr einladend; die Dortmunder Hütte könnte besser geführt sein und macht auf uns den Eindruck einer Touri-Hütte, denn hier müssen wir sogar „Kurtaxe“ bezahlen. Aber dieser Tag war ein schöner Alpintag!

Auf dem Weg zur Dortmunder Hütte passieren wir die Finstertalscharte


7. Tag: Dortmunder Hütte – Bielefelder Hütte

Es geht auf dem Knappenweg über den Wörgeltalsattel bis zum Wetterkreuzkogel (2591 m). Die Gipfelkreuzfotos auf den großen und kleinen Rossköpfen signalisieren uns: Ziel erreicht! In der netten Bielefelder Hütte schlafen wir in „Särgen oder Fickelkisten?“ – aber Duschen ist gratis! Das veranlasste einen von uns zum Auszug und den Hinweis auf wesentlich strengere Regeln in der Tierhaltung.

Gruppenbild am Wetterkreuz (kurz vor der Bielefelder Hütte)


8. Tag: Bielefelder Hütte – Oetz

Von nun an geht`s bergab. 1300 m in knapp drei Stunden runter nach Oetz. Noch ein Foto mit Günter an der Viehtränke (wie vor zwölf Jahren), denn für Günter ist hier ein Einschnitt: „Die Berge sollen mit 77 Jahren nicht mehr so hoch sein!“ Schade!
Am Hotel angekommen wird noch eine Wegzehrung verspeist und dann geht es für acht Wanderer mit dem Auto gen Heimat, einer bleibt noch und fährt am nächsten Tag mit dem Zug.
Gegen 20 Uhr sind alle wieder im Hochstift angekommen. Danke an Joachim für die gute Wanderplanung.Fazit von Peter: „Die Vorstellungen von einer alpinen Wanderung sind sehr unterschiedlich, von sportlich bis Spaziergang, meditieren, schweigsam oder unterhaltsam!“
Aber alle sind heil über die Berge gekommen.Das waren also: in 34 Stunden, 64 km, 4200 m hoch und 5200 m runter.

Hüttenstempel

Autoren:
Rosi Wening, Reinhard Kockmann, Gabi Ginzkey, Claudia u. Joachim Mudersbach, Heinrich Rüsing, Günter Suermann, Marianne Fahney u. Peter Fuest

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