Freitagabend trafen wir uns im Oberstdorfer Hostel. Ein preiswertes Haus im Stil einer Jugendherberge.Am Samstag nach dem Frühstück wanderten wir von Tiefenbach aus durch die rauschende und tosende Breitachklamm und nach einer gemütlichen Einkehr in der Alpe „Hinter der Enge“ ging’s über einen Panoramaweg zurück zum Hostel. Den Nachmittag verbrachte dann jeder auf seine Weise. Spaziergang, Schlafen oder Schuhe kaufen.
Am Sonntag schafften wir die ersten Höhenmeter am Söllereck mit der Seilbahn. Im Nebel suchten wir uns den Weg zum Fellhorn und im Gipfelrestaurant machten wir eine schöne Pause. Über den Krumbacher Höhenweg erreichten wir die Fiderepasshütte. Gut besuchte Hütte, alle Schlafplätze sind belegt, da diese Hütte auch als Tagestour aus dem Kleinwalsertal besucht wird und Kreuzung für weitere Bergtouren ist. Die Sicht an diesem Tag war sehr „vernebelt“. ![]() Am Montag befanden wir uns über den Wolken und wanderten in der frühen Morgensonne weiter auf dem Krumbacher Höhenweg, über die Fiderescharte immer unterhalb des Mindelheimer Klettersteigs entlang zur Mindelheimer Hütte. Nachmittags wurden noch kleine Runden um die Hütte gedreht, das Duschen mit Gang über den Hof war etwas abenteuerlich. Abends fällt diese Hütte wegen der sehr guten Bedienung und dem guten Essen sehr positiv auf. ![]()
Dienstag, bei sehr gutem Wanderwetter, sparen wir uns die Höhenmeter runter zur „Schwarzen Hütte“ und gehen über den Schroffenpass, um den „Grüner“ herum und den Eselsweg hinauf zur Rappenseehütte. Hier bekamen wir noch Zimmer und freuten uns auf ein richtiges Bett. Im schönen Abendlicht spiegeln sich die Gipfel im Rappensee auf unserer Meditationsrunde um den See. ![]() Mit einem Mann „Verlust“ (er wollte leiber einen etwas leichteren Weg gehen) geht es am Mittwoch, 5.9., über den Heilbronner Höhenweg zur Kemptner Hütte. Wir gingen auf den Heilbronner Weg, Karsten und Johannes nahmen auch noch das „Hohe Licht“ mit, durch das Heilbronner Törle, über eine Leiter und ein Brücke, an seilversicherten Wegen entlang über den Steinschartenkopf und den Bockkarkopf zur Bockkarscharte. Weiter unterhalb von Mädelegabel und Kratzer durch das Mädelejoch zur Kemptner Hütte. Ein 9-Stunden-Tag mit vielen tollen Erlebnissen. Etwas später kam auch Joachim wieder zu uns. Da wir so spät waren und die Solarheizung ausgefallen war, gab es heute keine Dusche.
Der Donnerstag sollte ein richtig schöner Tag werden. Nach dem Schuttkar erreichten wir einen herrlichen Kammweg. Leichtes Bergauf und Bergab begleitete uns über das Kreuzeck zum Rauheck. Die Herbstblüten auf den Hochalmen ließen uns ins Schwärmen kommen. Es folgte ein steiler Abstieg über den Alpele-Sattel zur Käseralpe. Erstmal stärken, dann fünf Kilometer über einen Wirtschaftsweg durch das Oytal. Am Oytalhaus konnten wir uns Roller leihen und die letzten sechs Kilometer bis Oberstdorf rollend zurücklegen. Da wir aber wieder neun Stunden unterwegs waren, war die letzte Seilbahn weg. Unser Quartier für diese Nacht war somit nicht mehr erreichbar. Mit Hilfe eines jungen Mannes und das Internet fanden wir noch ein Hotel in Fischen, nahe Oberstdorf. Erst heiße Dusche und dann noch ein schönes Lokal zum Abendessen. ![]() Fazit: Wir sind heil unten wieder angekommen, haben 4000 Höhenmeter geschafft. Karsten und Johannes waren leicht unterfordert. Für Brigitta fing „mit 66 Jahren das Leben an“. Claudia und Ulrike sind richtige Berggemsen mit unterschiedlichem Angstpotential. Warum Joachim soviel Gepäck mitnimmt, wissen wir nicht und Peter und Marianne hatten wieder viel Spaß mit den Wanderkollegen. Text: Marianne Fuest |